Das Brot, wie wir es in seiner heutigen Form kennen und konsumieren, hat eine sehr lange Geschichte hinter sich. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Mensch vor der Erfindung des Brotes die Getreide frisch nach dem Ernten gegessen hat. Zu einem späteren Zeitpunkt, so nimmt man an, hat der Mensch das Getreide in Wasser eingelegt. Später wurde es dann gemahlen und ebenfalls gebacken. Auch war zu Beginn die Wirkung der Hefe nicht bekannt, welche jedoch später mit verschiedenen Mehlsorten verwendet wurde (weich und hart).
Laut bestimmten Überlieferungen wurde Brot schon vor 5000 Jahren von den Ägyptern hergestellt. Zu Beginn wurde es mit Gerste hergestellt und in Öfen aus Ton gebacken, welche in einem abgetrennten Teil des Hauses lagen. Laut Inschriften auf den Pyramiden wurden öffentliche Bäckereien etwa zur selben Zeit wie die Pyramiden errichtet. Wenn man diese Fakten in Betracht zieht, kann man sagen, dass Ägypten das Ursprungsland des Brotes ist.
Das Brot setzte seine Reise durch die Geschichte mit der Vertreibung der Juden aus Ägypten fort. In Zeit- und Hefenot stellten die jüdischen Frauen das Brot lediglich mit Wasser und Mehl her. Es wurde in der grossen Hitze gebacken, während es auf einem Kamelrücken transportiert wurde. Diese Brot wurde „Maces“ genannt und es wird heute noch nach traditioneller Art an jüdischen Feiertagen wie dem „Pessach“ hergestellt.
So wurde das Brot von griechischen Seglern von der Ägyptischen Küste nach Europa gebracht. Die antiken Griechen stellten das Brot mit Hefe in zwei Variationen her: mit Hirse oder mit Hopfen. Die Hefe wurde damals durch Weinlese gewonnen, indem man die getrocknete Hirse verwendete. Auch wurde das Brot in speziellen Öfen gebacken, welche aus Eisen, Bronze oder Steinen waren. Das älteste Brot aus dem antiken Griechenland stammt aus dem Jahr 2000 vor Christus und wurde in einer dreieckigen Form gebacken.
Die Römer glaubten, dass das Brot den Menschen durch den Gott Pan gegeben wurde. Von daher stammt auch die italienische Bezeichnung für Brot, welche „il pane“ lautet. Die Brotherstellung war zur Zeit des römischen Kaisers Augustus am Blühen und es gab zwei rivalisierende Bäckereigilden: die Gilde der weissen und der dunklen Brotbäcker. Schon 168 vor Christus gab es im alten Rom grosse staatliche Bäckereien. Und schon 30 Jahre vor Christus konnte man 329 Bäckereien in der Stadt verzeichnen. Brot aus Weizenmehl war eher für die wohlhabende Bevölkerung, während die ärmere Gesellschaftsschicht Brot aus Gerste konsumierte.